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Bericht zum BISp-Sportpsychologie-Workshop v. 22.04.2008


Wenige Monate vor den Olympischen Spielen (OS) laufen die Vorbereitungen auf dieses sportliche Großereignis bei allen Beteiligten auf Hochtouren. Dazu gehört auch die sportpsychologische Betreuung von Spitzenathletinnen und Spitzenathleten zur Vorbereitung auf die OS, die sich in den letzten Jahren erfreulicherweise noch weiter u.a. in den Bundessportfachverbänden und bei den Aktiven hat etablieren können.

Olympische Spiele zeichnen sich im Vergleich zu anderen sportlichen Großereignissen durch viele Besonderheiten aus, auf die sich alle Beteiligten sowohl in der Vorbereitungsphase als auch vor Ort bei den OS bestmöglich einstellen müssen.

Aus diesem Grund hat das BISp in Kooperation mit dem DOSB und der asp die Sportpsychologinnen und Sportpsychologen der BISp-Sportpsychologen-Expertendatenbank am 22. April 2008 in Bonn zu einem Workshop „Besonderheiten der sportpsychologischen Betreuung von Spitzenathletinnen und Spitzenathleten bei den Olympischen Spielen“ eingeladen.

Mit dieser Veranstaltung sollte den im Vorbereitungsprozess auf die OS involvierten Sportpsychologinnen und Sportpsychologen eine Informations- und Diskussions­plattform geboten werden, um sich (a) über die Besonderheiten der sport­psychologischen Betreuung von Spitzenathletinnen und Spitzenathleten für und bei
Olympischen Spielen auszutauschen, (b) offene Fragen zu erörtern und (c) Lösungsmöglichkeiten für diese Probleme mit Blick auf die Situation in Peking zu erarbeiten. Um einen offenen Dialog zu ermöglichen und auch vertrauliche Informationen und Probleme untereinander erörtern zu können, fand dieser Workshop als interne Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Insgesamt nahmen an dem Workshop 30 Sportpsychologinnen und Sportpsychologen teil, die derzeit in der sportpsychologischen Betreuung von deutschen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern tätig sind.

Zu Beginn des Workshops begrüßten Direktor Fischer (BISp), Frau Lischka in Vertretung für den DOSB und Prof. Dr. Beckmann als Vorsitzender der asp die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dabei wurde neben dem guten Teamwork der Förderinstitutionen des BISp, DOSB und der asp insbesondere die Bedeutung der bisher geleisteten und zukünftig zu erwartenden Arbeit der im Spitzensport tätigen Sportpsychologinnen und Sportpsychologen für den Spitzensport hervorgehoben.

Direktor Fischer beschrieb an dieser Stelle auch wichtige Neuerungen und Entwicklungen zur Optimierung der sportwissenschaftlichen Unterstützung des Spitzensports. So wird beispielsweise mit dem 2007 vom BISp verabschiedeten „Programm zur Schwerpunktsetzung sportwissenschaftlicher Forschung“ und dem im Strategieausschuss des WVL im März diesen Jahres verabschiedeten Langfristigen strategischen Forschungsprogramm für das Wissenschaftliche Verbundsystem im Leistungssport ein gemeinsamer Orientierungsrahmen für die inhaltlich-strategische Steuerung bundesgeförderter Ressortforschung für den Spitzensport angestrebt.

Nachfolgend erfolgt eine kurze Beschreibung zu den einzelnen Veranstaltungsthemen.


TOP 1            Förderung sportpsychologischer Projekte durch BISp und DOSB

Im ersten Veranstaltungsblock wurden aktuelle Informationen rund um die Sportpsychologie im Spitzensport beim BISp gegeben (Gabi Neumann, BISp) (siehe Power-Point Präsentation).

Anschließend erfolgte ein Projektbericht und Auswertungen zu den Sportpsychologieprojekten 2007 des DOSB (Jan Mayer, DOSB-ZKS) (siehe Power-Point Präsentation).


TOP 2            Sportpsychologische Betreuung bei den Olympischen Spielen „vor Ort“

Im Unterschied zu den letzten Olympischen Spielen in Athen, zeichnet sich bei den
Olympischen Spielen (OS) in Peking 2008 - unter Vorbehalt der derzeit noch ausstehenden Nominierungen der Bundessportfachverbände und des DOSB-Präsidiums - eine Teilnahme einiger Sportpsychologinnen und Sportpsychologen für die verbandsinterne Betreuung vor Ort in Peking ab.

Im Rahmen dieses Veranstaltungsblocks wurden aktuelle verbandsinterne sportpsychologische Maßnahmensowie potenzielle Probleme und offene Fragen zur Vorbereitung auf die OS bzw. zur Betreuung bei den OS unter der Moderation von Heiner Langenkamp diskutiert.


TOP 3            Bericht vom FAST-Treffen in Peking 2008

Gregor Kuhn (DOSB-ZKS) berichtete vom 5. FAST-Treffen („Forum of Applied Sport Psychologists in Top Sports“), welches in Peking stattgefunden hat und schilderte seine Eindrücke zur Situation vor Ort mit Blick auf die Wettkampfstätten, klimatischen Verhältnisse etc. (siehe Power-Point-Präsentation).


TOP 4         Teambildende Maßnahmen

OS zeichnen sich durch viele Besonderheiten aus. Teambildende Maßnahmen dienen dabei zur Unterstützung des Mannschaftszusammenhalts.

In seinem Bericht ging Lothar Linz auf diese Thematik näher ein und zeigte Möglichkeiten zur Förderung der Teambildung an konkreten Beispielen auf (siehe Power-Point-Präsentation).

Jan Mayer berichtete anschließend über das DOSB-Vorbereitungsseminar „Teambuilding“ im Rahmen eines Vorbereitungsseminars OS Peking 2008 für Sportdirektoren und Teilmannschaften vom 06.-07.11.2007.


TOP 5         Erfahrungen aus Athen 2004 / Turin 2006 und sonstigen sportlichen Großveranstaltungen:
Sportpsychologische Betreuungsformen ohne direkte Anwesenheit „vor Ort“

Auch wenn dieses Mal bei den OS möglicherweise einige Sportpsychologinnen und Sportpsychologen vor Ort in Peking dabei sein werden, stehen viele ihrer Kolleginnen und Kollegen vor der Aufgabe, ohne direkte Anwesenheit vor Ort „ihren“ Athletinnen/Athleten und Trainer/innen auch während der OS hilfreich zur Seite zu stehen.

Unter der Moderation von Lothar Linz wurden Erfahrungsberichte zum Umgang mit dieser Thematik mit Blick auf die OS in Athen 2004 gegeben. Thorsten Weidig berichtete zudem von seiner aktuellen sportpsychologischen Verbandsarbeit mit Blick auf Peking. In einer regen Diskussion wurden anschließend in der Gesamtgruppe Ideen und konkrete Angehensweisen zur optimalen sportpsychologischen Vorbereitung auf die OS und Betreuungswege für die OS erarbeitet.


TOP 6          Resümee und Ausblick

Abschließend wurden noch einmal die wesentlichen Arbeitsergebnisse des Workshops zusammengefasst (Gabi Neumann, BISp). Zudem wurde vorgeschlagen, ein weiteres Arbeitstreffen der für die OS in Peking involvierten Sportpsychologinnen und Sportpsychologen zur internen Abstimmung untereinander durchzuführen.

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