Navigation und Service

Kurzreferat

"Denken lähmt, und Handeln macht gewissenlos!" - diese Alltagsweisheit trifft auf zahlreiche Entscheidungshandlungen im Fußball zu. Sie gründet auf einer misslungenen Lösung des in der Kognitionspsychologie diskutierten Abschirmungs-Unterbrechungs-Dilemma der Handlungssteuerung: Einerseits müssen sich Spieler frühzeitig für Handlungsabsichten wie dem Alleingang mit Torabschluss entscheiden und dann ihre Aufmerksamkeit augf die Realisierung dieser Absicht konzentrieren (und nicht "gelähmt denken"). Andererseits müssen Spieler aufgrund der zeitlichen Dynamik des Fußballspiels offen für Veränderungen der Situation sein (und nicht "gewissenlos handeln"). Damit sind neben technischen Fertigkeiten und konditionellen Fähigkeiten im Fußball immer auch kognitive Fähigkeiten im Rahmen taktischer Entscheidungssituaionen spielentscheidend.

Zentrales Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es, den Realitätsbereich "Taktische Entscheidungshandlungen im Fußball" als ein Sachproblem theoretisch angemessen zu beschreiben und zu erklären. ...In einer Eye-Tracking-Studie mit DFB-Jugendnationalspielern wird u.a. aufgezeigt, dass Spieler in Entscheidungssituationen (laborsimulierte 3:2 und 3:3-Angriffe) die Weite der Informationsaufnahme im Verlauf des Entscheidungsprozesses rapide einengen. (aus dem Buchrücken)