Navigation und Service

Autogenes Training

Erläuterungen
Das Autogene Training ist wohl die bekannteste und am weitesten verbreitete geistige psychoregulative Entspannungstechnik. Sie wurde Ende der 20er Jahre von Schultz eingeführt und später von Schultz und Langen (1983) weiterentwickelt.
Schultz unterscheidet beim Autogenen Training zwischen Grund- und Oberstufe, wobei letztere als Zielsetzung die Selbsthypnose anstrebt und eine vollständige Beherrschung der Unterstufe voraussetzt. Da aus ethischen Gründen die Anwendung der Selbsthypnose im Sport ausgeschlossen wird, bezieht sich das im Sportbereich angewendete Autogene Training immer auf die Übungen der Unterstufe.
Das Autogene Training erfordert einen außerordentlich aufwendigen Lernprozess (zehn bis 12 Wochen bei täglich zwei- bis dreimaligem Training unter Anleitung eines Experten bzw. bis zu einem Jahr zum Erlernen der Unterstufe), so dass im Sportbereich diese Trainingsform zum Erlernen in abgewandelter und verkürzter Form genutzt wird. Ein wesentlicher Nutzen des autogenen Trainings besteht in dem Erlernen eines passiven "Wachzustandes", in dem wohl handlungsbegleitende Gedanken während des Wettkampfes erlaubt sind, diese jedoch nicht die Konzentration auf das Wettkampfgeschehen stören.

Definition
"Beim Autogenen Training nach Schultz wird die Entspannung durch die Konzentration der Aufmerksamkeit auf den eigenen Körper sowie über Autosuggestion erreicht. Im Liegen oder bei entspannter Sitzhaltung werden in festgelegter Reihenfolge Übungen, die mit bestimmten Formeln verbunden sind, mehrfach wiederholt, z. B. die 'Schwereübung' ('Der rechte Arm ist ganz schwer') oder die 'Wärmeübung' ('Der rechte Arm ist ganz warm'). Auf diese Weise kann ein psychophysischer Entspannungszustand erreicht werden" (Sonnenschein, 1993, 185).

Ziel
Tiefe Entspannung, bewusste Beeinflussung des vegetativen Nervensystems, Ausgeglichenheit und Ruhegefühl (nach Seiler & Stock, 1994, 42-43).


Zur Durchführung des Autogenen Trainings

  • Bequeme Ruhelage einnehmen, Augen schließen, ruhig und gleichmäßig atmen.
  • In Gedanken zu sich selber sagen: "Ich bin vollkommen ruhig" und diese Ruhe innerlich nachvollziehen.
  • Die Formeln der sechs Übungen werden jeweils fünf- bis sechsmal wiederholt und innerlich vergegenwärtigt.
  • Zwischen den Übungen erfolgt jeweils einmal die Formel "Ich bin vollkommen ruhig."
  • Anschließend auf den Rücken liegend die eintretende Entspannung des gesamten Körpers genießen.
  • Nach der Übung Aktivierung vornehmen, wenn kein Ausruhen oder Schlafen nachfolgen soll.